Lebensmittelabgabe 2.0: gegen Food Waste und Armut
18. Februar 2021
schrieb amFood Waste zu vermeiden, ist ein wichtiger Aspekt der nachhaltigen Entwicklung. Die Umverteilung von Lebensmitteln kommt diesem entgegen und kann gleichzeitig die Armut bekämpfen. Das ist das Ziel des Vereins Mehr als zwei mit seinem Projekt Lebensmittelabgabe 2.0.
Nicht erst seit der Pandemie zeigt sich der etwas zynische Umstand, dass in der Schweiz Millionen von Tonnen essbare Lebensmittel verschwendet werden, während hunderttausende von Menschen von Armut betroffen sind. Dagegen kämpft der Verein Mehr als zwei, indem diese Lebensmittel dort zur Verfügung gestellt werden, wo sie gebraucht werden. Gegründet wurde er 2018 von Karin Friedli, Olivia Menzi und Urs Bucher mit dem Ziel, sich herausfordernden und kühnen Projekten zu widmen, die vielleicht später grösser werden könnten, als von ihnen angedacht – mehr als bloss die Summe der Einzelteile. So kam es zum Namen «Mehr als zwei».
Bereits heute werden Lebensmittel umverteilt. Das System ist aber noch zu wenig effektiv. Dies liegt vor allem an den stationären Abgabestellen, welche Produkte vorwiegend aus dem Detailhandel vertreiben. Problematisch dabei sind einerseits die begrenzten Kapazitäten, aufgrund derer die berechtigen Personen lange auf eine Bezugskarte warten müssen und andererseits die lokal gebundene Verfügbarkeit, die Personen ausschliesst, die nicht mobil sind, sich diese nicht leisten können oder keine Zeit haben, wie beispielsweise die Working Poor.
Das Projekt Lebensmittelabgabe 2.0 könnte für die Schweiz zukunftsweisend sein, da es gerade dort ansetzt, wo das bisherige Modell Schwierigkeiten hat. Neu soll dem System unter die Arme gegriffen werden, indem neben dem Handel auch die Industrie und die Produktion ins Boot geholt wird, um die Kapazität zu erhöhen. Durch den Versand der überschüssigen Waren per Post ist das System unabhängig von Zeit und Ort und die Hilfe kommt dort an, wo sie benötigt wird. Zurzeit läuft die Prototyp-Phase, um die Akzeptanz bei Betroffenen und die Tauglichkeit des Konzepts zu eruieren.
Weitere Partnerschaften gesucht
Ihr Engagement überzeugt bereits jetzt, so dass verschiedene Partner auf den Zug aufgesprungen sind. Darunter die Stiftung Mercator, Food-Care Ostschweiz, die Stiftung Egnach und die Schweizerische Post.
Wollen auch Sie das Projekt unterstützen? Der Verein ist auf überschüssige haltbare Lebensmittel von Betrieben und Handel angewiesen. Der Verein freut sich über die Kontaktaufnahme.