Anwenderbericht, Success Story, Referenzbericht: Die richtige Textform für Ihre Projektkommunikation

Wie klingt ein seriöser Referenzbericht? Sind «Success Story» und «Anwenderbericht» dasselbe? Wir bringen Licht ins Dunkel – für eine überzeugende Projektkommunikation.

Ein Projekt ist besonders gelungen und Sie finden, das sollte festgehalten werden – in Wort und Bild? Finden wir auch, aber passen Sie auf, dass die gewählte Textform mit Ihren Absichten übereinstimmt. Viele Textformen, die gern als Synonyme verwendet werden, unterscheiden sich nicht nur bezüglich Tonalität, Sprache und Stil. Unterschiedlich sind vor allem die Ziele, die mit der Publikation erreicht werden sollen und das Publikum, das angesprochen werden soll.

Sie wollen den Erfolg eines Projekts aufzeigen und damit Ihr Image pflegen?

Dann verfassen Sie eine Success Story, zu Deutsch Erfolgsgeschichte. Dabei beschreiben Sie das Problem, die Lösung und das Ergebnis. Setzen Sie auf Storytelling, erzählen sie eine packende Geschichte. Der Stil darf emotional sein, Werbebotschaften sind erlaubt und Personen dürfen zu Wort kommen. Wichtig ist, dass die Success Story einfach verständlich und süffig zu lesen ist. Denn Zielpublikum sind häufig interessierte Laien. Ästhetisch ansprechende und ausdrucksstarke Bilder runden den Beitrag ab.

Sie wollen zeigen, dass sich Ihre Lösung in der Praxis bewährt?

In diesem Fall passt ein Anwenderbericht: Anhand eines Praxisbeispiels zeigen Sie, wo und wie Ihr Produkt oder Ihre Lösung zum Einsatz kommt. Sie beschreiben, wie das Produkt funktioniert und welchen Nutzen es bringt. Die Sprache wählen Sie eher sachlich und faktenorientiert. Gehen Sie etwas weiter – aber bitte verständlich – ins fachliche Detail als bei einer Success Story. Und denken Sie daran: Sie richten sich nicht an Laien, sondern an interessierte Berufsleute. Die Bildsprache sollte ebenfalls eher schlicht gehalten werden – Personen am besten unkenntlich machen oder gar nicht zeigen.

Sie wollen Ihre Kompetenzen zeigen und damit potenzielle Kunden überzeugen?

Zwischen Anwenderbericht und Success Story liegt der Referenzbericht. Darin beschreiben Sie ein abgeschlossenes Projekt bei einem Ihrer Kunden, gehen auf die Herausforderungen ein, zeigen die Lösung und erklären, welchen Nutzen es Ihrem Kunden gebracht hat. Sie formulieren weniger emotional als bei einer Success Story. Bauen Sie ein wertschätzendes Zitat Ihres Kunden ein, aber übertreiben sie nicht. Im Gegensatz zum Anwenderbericht steht beim Referenzbericht nicht Ihr Produkt, sondern Ihre Kundschaft im Mittelpunkt. Die Übergänge zwischen den beiden Formen sind fliessend.

Sie wollen Lösungen aufzeigen und andere animieren, es Ihnen gleich zu tun?

Publizieren Sie Fallbeispiele oder Praxisbeispiele. Wie beim Anwenderbericht zeigen Sie Ihre Lösung und die Vorteile, die sie bringt. Bei einem Fallbeispiel geht es jedoch meist nicht um ein technisches Produkt, sondern häufig um Konzepte, z.B. um Ideen, wie neue Wohnformen entstehen oder wie Materialkreisläufe in einem Betrieb geschlossen werden. Zielgruppen sind häufig die breite Öffentlichkeit oder Betriebe aus der gleichen Branche. Erzählen Sie ihnen anregende Geschichten in einer einfach verständlichen, süffigen Sprache.

Sie wollen Vorbild sein und Ihre Erfahrungen weitergeben?

Dies gelingt mit einem Best-Practice-Beispiel. Sie dokumentieren ein innovatives Vorgehen, eine Lösung oder ein Modell und zeigen, was funktioniert und weshalb. Dies soll anderen als Orientierung oder als bewährten Standard dienen. Andere sollen von Ihnen lernen und Ihr Vorgehen oder Ihre Modelle nachahmen. Best-Practice-Beispiele richten sich meist an ein Fachpublikum und sind eher nüchtern, informativ und faktenbasiert, aber dennoch inspirierend geschrieben und bebildert.

Sie haben also einige Möglichkeiten, Ihre Produkte und Kompetenzen zu zeigen. Überlegen Sie Ihre Ziele und wählen Sie bewusst die passende Form, damit Sie bei Ihren Zielgruppen ankommen.