Folge 2: Wie der putzige Hund von Markus Contenti für Likes auf Facebook sorgt

Markus Contenti hat einen eigenwilligen Hund. Wenn Markus beim Duschen vergisst, die Badezimmertür zu schliessen, schleicht sich der kleine Mischling an. Ein beherzter Sprung in die Dusche – und schon ist Fido plitschnass und führt bellend einen Freudentanz auf.

Sollen wir ein Facebook-Profil einrichten?

So auch am Sonntagabend, als Markus Contenti seinen langjährigen Kletterfreund Seo Marketer trifft. Doch Fido ist nicht das Thema. Seo – er ist mit seinem Energieberatungsbüro auf Abwasseranlagen spezialisiert – stösst eine Diskussion über Facebook & Co. an: «Ende Juli hatte Facebook in der Schweiz 3,76 Millionen Nutzer und alle grossen Unternehmen sind dort präsent. Sollte ich das für mein Büro auch machen?» Markus: «Hmmh, weiss nicht recht. Facebook ist doch eher für B2C. Doch diese Social-Media-Plattformen scheinen sich auch im B2B immer mehr zu etablieren.» Die Diskussion geht weiter, einige Gläser Bier später sind die zwei noch immer ratlos. Seo beschliesst, einen Versuch mit Facebook zu wagen.

Selbstversuch eines Ingenieurbüros

Doch Markus Contenti ist schneller. Am nächsten Morgen, als Fido wieder unter die Dusche springt, zückt Markus die Kamera und macht ein paar Fotos. Er richtet ein Facebook-Konto für sein Ingenieurbüro ein und postet die Bilder. Dazu schreibt er: «Damit auch Ihr Hund lange heiss duschen kann.» Kaum online hat der Beitrag unzählige Likes und wird über andere Plattformen weiterverbreitet. «Wow, das funktioniert», freut sich Markus Contenti. Doch Anfragen bleiben aus, niemand besucht die Homepage des Ingenieurbüros.

Tierschützer: die falsche Zielgruppe

Markus Contenti geht den Dingen auf den Grund. Er fragt sich: Woher kommen die Likes und Kommentare? Aha, die Tochter meines Studienkollegen aus Herrliberg. Ein typisches Girl von der Goldküste, das aus Langeweile im Internet surft. Und Tierschützer: Mein Gott, die denken, ich hätte meinen Hund gezwungen! Klar ist: Keiner von denen wird je Sonnenkollektoren kaufen.

Darauf überlegt sich Markus Contenti, wer eigentlich seine Kunden sind und wo sich diese im Internet tummeln. Im Geschäftsbereich «Sonnenkollektoren» bewegt sich das Ingenieurbüro im B2C-Bereich, alle anderen Geschäftsfelder liegen im B2B. Sein Fazit: «Wenn ich meine Kunden direkt erreichen will, macht Facebook höchstens bei den Sonnenkollektoren Sinn. Das funktioniert aber nur, wenn ich die richtigen Inhalte biete.» Fido streicht er über den Kopf: «Sorry, mein Kleiner, du wirst kein Facebook-Star.»

Grundlegende Fragen klären

Nach einigen weiteren Überlegungen ruft Markus Contenti seinen Freund Seo an: «Überleg dir gut, was und wen du erreichen willst, bevor du auf Facebook gehst. Es bringt nichts, wenn du viele Likes bei den falschen Leuten hast. Für dich könnte Facebook aber Sinn machen. Du suchst ja immer wieder Ingenieure. Da könnte es durchaus helfen, wenn du auf Facebook zeigst, dass ihr eine coole Firma seid.»

Der heutige Tipp von Markus Contenti

Facebook bei B2B – ja oder nein? Ein Firmenprofil in sozialen Netzwerken ist kein direkter Verkaufskanal. Aber es hilft dabei, aktiv im Bewusstsein von potenziellen Kunden präsent zu sein. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  1. Was will ich erreichen? Im B2B-Bereich können z. B. folgende Ziele verfolgt werden:
  • Rekrutierung: Positionierung als interessanter Arbeitgeber
  • Unternehmen oder Marke bekannt machen
  • Botschaften verbreiten, z. B. Bewusstsein für Umweltthemen schaffen, um die eigene Branche zu stärken
  • Marktforschung: Wofür interessieren sich die Endkunden?
  1. Bewegt sich Ihre Zielgruppe (Kunden, potenzielle Kunden) als Privatpersonen auf Facebook?
  2. Können Sie Ihrer Zielgruppe auf Facebook nützliche Inhalte bieten?

Lesen Sie den Hintergrund von Markus Contenti.

(Bild: Rocket GmbH)