Reisen bildet merklich
16. September 2016
schrieb amZu unserem 10. Firmenjubiläum haben wir 10 interessante Menschen porträtiert, die wir durch die Arbeit bei Sprachwerk kennengelernt haben. Einer davon ist Stefan Huber, ein weltgewandter Pragmatiker. Wer alle Porträts lesen möchte, kann hier eine kostenlose Ausgabe unseres Jubiläumsbuch bestellen.
«Weisst du, ich lese gerade ein äusserst interessantes Buch. Es geht darin um…» – was darauf folgt, kann die demografische Entwicklung in Schwarzafrika sein, neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung oder auch die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Niederschlagsmenge am Hindukusch auf die lokale Bevölkerung. Das ist ein typisches Gespräch mit Stefan Huber. Kein Thema ist ihm zu fern, zu anspruchsvoll oder gar zu uninteressant. Mit jugendlicher Neugier und ausgereifter Analytik strebt Stefan stets danach, seinen Horizont zu erweitern. Er fragt, er beobachtet, er stellt Dinge in einen Kontext und er diskutiert gern.
Weltgewandt und offen
Dass er in mehr Ländern gearbeitet hat, als der Durchschnittsbürger zeit seines Lebens bereist, zeigt sich in verschiedenen Bereichen. Der Stadtzürcher verfügt über ein breites Allgemeinwissen, ein grosses Bewusstsein für die Probleme dieser Welt und ein überaus gutes Händchen für das Zwischenmenschliche.
Mit seiner rhetorischen Stärke könnte er viele problemlos in die Tasche stecken. Und während andere mit ähnlich vielen Stempeln im Pass glauben, sie hätten alles schon gehört, trägt Stefan die Bescheidenheit am rechten Fleck. Er respektiert in Diskussionen stets den Standpunkt seines Gegenübers und die Möglichkeit, dass er falsch liegen könnte, schliesst er nie ganz aus. Die Chance darauf, etwas Neues zu lernen, lässt er sich nie entgehen.
Später Jungunternehmer
Nach über 20 Jahren Exekutivtätigkeit in verschiedenen Unternehmen rund um den Erdball, zuletzt als CEO und Managing Director von Holcim Sri Lanka, machte sich der gelernte Bauingenieur vor einigen Jahren daran, seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Er gründet gleich zwei Firmen im Cleantech-Bereich: Mavel Engineering und BWS Global. Bei beiden Firmen liegt der Fokus heute darauf, mit Waste-to-Energy-Anlagen, die selber entwickelt, produziert und betrieben werden, dezentralisierte Lösungen für Abfall anzubieten. Da Abfall in aufstrebenden Ländern auch ein soziales Problem ist, gehört auch das Einbinden von weitergehenden Umweltaspekten und Communities dazu.
Mit zwei Firmen in den Kinderschuhen und dem Wunsch, nicht alleine im Büro zu sitzen, meldete sich Stefan bei uns, als wir einen Untermieter suchten. Zwei Jahre teilten wir den Arbeitsplatz im Technopark, bis Sprachwerk anfangs 2016 umzog. In dieser Zeit änderte sich so einiges: Stefan durchlebte die Höhen und Tiefen, die wohl jeder Unternehmer aus seiner Anfangszeit kennt; und während es einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu neuen Ufern zog, brachte Stefan bald seinen Geschäftspartner Takahiro Kano mit.
Unverändert blieb dabei Stefans Outfit: Als Businessman durch und durch war das weisse Hemd auch Standard, wenn er den ganzen Tag ohne Kundenkontakt vor seinem Bildschirm sass. Böse Zungen begrüssten ihn jeweils mit «Ja, ist es denn schon wieder Casual Friday?!», wenn er mal ausnahmsweise ohne Hemd erschien.
Unermüdlich optimistisch
Wenn er nicht gerade geschäftlich unterwegs war – und das war er leider oft – bereicherte Stefan unseren Alltag als Gesprächspartner. Als überzeugter Optimist rät er einem immer zu mutigen Schritten und mit einer gesunden Portion Selbstironie gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen gerne weiter. Sei es für einen kurzen Schwatz bei der Kaffeemaschine oder für einen guten Ratschlag von einem Aussenstehenden, mit Stefan lassen sich sowohl die kleinen als auch die grossen Angelegenheiten des Alltags bestens besprechen. Pragmatisch, besonnen und voller Interesse für die Welt – Gespräche mit ihm erinnern einen oft daran, dass das Leben kurz ist und Ziele nicht nur auf einem einzigen Weg zu erreichen sind.
Stefan Huber (Bau Ing. FH SIA, MBA) lebt und arbeitet momentan in Zürich und Nagoya, wenn er nicht auf Reisen ist. 2013 gründete er BWS Global (mit Kunio Yoshikawa (TIT), Kentaro Nagasawa und Momura Kimura (Shinko)) und Mavel Engineering (mit Ulrich Hunziker und Takahiro Kano). Sein Herz schlägt für Umweltthemen und begeisterungsfähige Menschen mit schwierigen Startbedingungen.