Technologien zur CO2-Speicherung – ein Überblick
30. April 2024
schrieb amCO2-Speicherung – Mittlerweile gibt es viele Technologien zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Luft. Die Begriffe sollten Sie in diesem Zusammenhang kennen.
Die Schweiz hat sich zum Netto-Null-Ziel bis 2050 bekannt. Um das zu erreichen, ist eine drastische Reduktion des Treibhausgasausstosses nötig. Aber nicht nur. Gewisse Emissionen wie etwa in der Land- oder Abfallwirtschaft lassen sich nicht vermeiden. Für diese braucht es Technologien, die Treibhausgase aus der Luft entfernen und dauerhaft speichern, sogenannte Negativemissionstechnologien. Die allermeisten Technologien drehen sich um Kohlendioxid, weshalb meist von Carbon Dioxide Removal (CDR) gesprochen wird.
Methoden der CO2-Entfernung
Kohlendioxid kann grundsätzlich entweder biochemisch, geochemisch oder chemisch-technisch aus der Atmosphäre entfernt werden. Die Abgrenzungen werden jedoch nicht immer gleich gemacht.
Art | Beispiele |
Biochemisch | Aufforstung, Humusaufbau, Pflanzenkohle, Ozeandüngung |
Geochemisch | Verwitterung |
Chemisch-technisch | Filterung, CO2-Abscheidung |
Welche Verfahren sind nun CO2-neutral, welche CO2-negativ? Das hängt unter anderem auch davon ab, ob der Kohlenstoff aus fossilen oder aus rezenten Quellen stammt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über verschiedene Verfahren. Mit einem Klick auf das jeweilige Feld erfahren Sie mehr zur Methode.
Nicht nur das CO2 im Blick haben
Was in der Diskussion zur CO2-Reduktion oft untergeht: Die biologischen Methoden haben im Gegensatz zu den technischen Abscheidungen noch weitere positive Auswirkungen auf die Umwelt. Pflanzenkohle zum Beispiel kann dank ihrer grossen Oberfläche die Wasserspeicherfähigkeit von Böden erhöhen, Nährstoffe besser speicher, Lachgasemissionen verringern und den Humusaufbau unterstützen (lesen Sie hier weitere Vorteile der Pflanzenkohle). Diese Zusatznutzen sollte bei der Wahl der Reduktionsmethode berücksichtigt werden.
Vermeiden als oberstes Ziel
Die Technologien zur CO2-Speicherung geben zweifelsfrei Anlass zur Hoffnung und sollten zwingend vorangetrieben werden. Dennoch ist es wichtig, festzuhalten, dass Aufwand und Kosten für die technische Kohlenstoffsequestrierung hoch sind und die Technologien aufgrund fehlender Speicherorte und Infrastruktur noch nicht in grossem Umfang anwendbar sind. Der Hauptfokus auf dem Weg zu Netto-Null muss deshalb zwingend immer zuerst auf der Vermeidung von Emissionen liegen.
(Bildquelle: Pixabay)