Aber mal plötzlich
18. November 2016
schrieb amZu unserem 10. Firmenjubiläum haben wir 10 interessante Menschen porträtiert, die wir durch die Arbeit bei Sprachwerk kennengelernt haben. Anita Niederhäusern, ein quirliger Rotschopf, gehört dazu. Wer alle Porträts lesen möchte, kann hier eine kostenlose Ausgabe unseres Jubiläumsbuch bestellen.
Man muss sie nicht lange suchen in der Menschenmenge einer Tagung. Sie fällt auf, nicht nur als eine der nach wie vor wenigen Frauen in der Energieszene. Auch der rote Haarschopf ist unübersehbar und längst zum Markenzeichen von Anita Niederhäusern geworden. So unkonventionell und feurig wir ihr Auftreten ist auch ihr Charakter. Sie sagt, was sie denkt, sie lacht viel, wickelt das Gegenüber mit ihrem Schalk um den Finger und setzt Ideen in die Tat um. So hat sie das Portal ee-news.ch aufgebaut, um das heute wohl kaum jemand im Bereich der erneuerbaren Energien herumkommt.
Aus Zufall wird Enthusiamus
In den Energie-Kuchen ist sie eher zufällig gerutscht, als die Zeitschrift Erneuerbare Energien eine zweisprachige Redaktorin im Mandat suchte. Eine Zeitschrift zu produzieren und den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, reizte die Übersetzerin und Dolmetscherin. Sie bewarb sich, erhielt den Zuschlag und eignete sich mit wachsender Begeisterung das notwendige Fachwissen an.
Damit die Energie nicht ausgeht
Man kennt Anita in der Branche. Diesen Respekt musste sich die Quereinsteigerin in der Männerwelt erst verschaffen. Sie strotzt vor Energie und sorgt dafür, dass ihr diese nicht ausgeht. Den Ausgleich holt sie sich in ihrem geliebten Gemüsegarten, beim Saxophon spielen – allein oder in der Big-Band – und beim Sport, beim Joggen, Schwimmen und Judo, wo sie sich im Training auch nicht vor Gegnern auf Wettkampfniveau scheut.
Noch-nicht- bzw. Schon-bald-Verwaltungsrätin
Kämpferisch zeigt sie sich auch für die Sache der Frau. Warum gibt es noch immer so wenig Verwaltungsrätinnen in Schweizer Unternehmen? „Es ist keine Frage des Angebots, sondern der Nachfrage“, ist sie überzeugt. Unternehmen wollten gar keine Frauen in ihrem Führungsgremium. Dies hat sie am eigenen Leib erfahren, als sie als designierte Verwaltungsrätin dann doch von einem Mann verdrängt wurde. Doch Anita wäre nicht Anita, wenn sie hier aufgeben würde. Man kann gespannt sein, welche Ideen sie als nächstes ausheckt, wie mehr Frauen den Sprung in den Verwaltungsrat von KMUs schaffen.
Buchhandlung vor Kleiderboutique
Wenn sie als Verwaltungsrätin allerdings im Deux-Pièce aufkreuzen müsste, würde sie den Job wohl ausschlagen. Denn wenn sie eines hasst, dann Kleider zu kaufen. Das offenbarte sich ihr bereits in ihrer Jugend, als sie einmal mit Freundinnen nach Bern zum Shoppen ging. Es war das erste und das letzte Mal. Wenn sie heute etwas braucht, kauft sie ein T-Shirt gleich in drei Farben. Und lange Zeit hat ihr Partner für sie das Angebot in Kleiderläden zuerst rekognosziert, damit das Shopping kurz und schmerzlos über die Bühne ging. In einer Buchhandlung hingegen könnte die passionierte Leserin stundenlang verweilen.
Anita Niederhäusern ist Inhaberin der Plattform www.ee-news.ch, die über Neuigkeiten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien sowie Forschung, Tagungen und Trends in der Branche berichtet. Ihre Plattform www.pelletpreis.ch ist der Marktbarometer der Pelletbranche. Darüber hinaus unterstützt sie mit ihrer Agentur eecom sie Organisationen und Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien in der Kommunikation.