In den letzten Jahren sind zahlreiche Nachhaltigkeitsstandards entstanden. Lesen Sie, welche Standards verbreitet sind und wieso diese nicht nur für grosse Unternehmen relevant sind.

Nachhaltigkeits-, Umwelt- oder Klimaberichte werden immer wichtiger in der Unternehmenskommunikation. Publikumsgesellschaften, grosse Schweizer Aktiengesellschaften, Banken und Versicherungen sind seit dem 1. Januar 2024 verpflichtet, über nichtfinanzielle Aspekte ihrer Tätigkeiten zu berichten. Auch Unternehmen, die in bedeutendem Masse im EU-Raum tätig sind, müssen europäische Regeln für die Berichterstattung einhalten.

Obwohl diese Regelungen für KMU nicht gelten, sind viele dennoch direkt betroffen, da sie ihren grossen Geschäftspartnern Daten liefern für deren Berichterstattung. Und schliesslich legen Kunden immer mehr Wert auf das Thema Nachhaltigkeit und sie möchten wissen, was ein Unternehmen konkret unternimmt in diesem Bereich.

Verbreitete Standards in der Schweiz

Die nichtfinanzielle Berichterstattung hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt und Standards schossen wie Pilze aus dem Boden. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Deshalb haben wir in der Schweiz gängige Standards und Initiativen zusammengefasst. Während die ersten drei einen verpflichtenden Charakter haben, beruhen die nachfolgenden auf Freiwilligkeit. Die Aufzählung ist nicht abschliessend.

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)
Die TCFD verlangt Berichterstattung über finanzielle Risiken, die sich durch den Klimawandel ergeben. Der Bundesrat verlangt in der Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange, die grosse Unternehmen betrifft, eine Rapportierung gemäss TCDF. Deshalb ist dieser Standard für die Schweiz zentral.

European Sustainability Reporting Standards (ESRS)
Der Standard der Europäischen Union regelt die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, die im europäischen Raum tätig sind und umfasst die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance (ESG). Die ESRS-Standards sind ein integraler Bestandteil der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der Gesetzgebung der EU zur nichtfinanziellen Berichterstattung.

Sustainable Development Goals (SDGs)
Die 17 Ziele der Vereinten Nationen umfassen 169 Unterziele und bilden das Kernstück der Agenda 2030. Die SGDs umfassen alle Dimensionen der Nachhaltigkeit und sollen von allen UNO-Mitgliedstaaten bis 2030 erreicht werden. Für Länder wie die Schweiz, die sich zu den SDGs bekannt haben, ist eine regelmässige Berichterstattung verpflichtend.

Global Reporting Initiative (GRI)
Das Regelwerk der GRI ist der weltweit meistgenutzte Standard und berücksichtigt ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Es umfasst universelle sowie branchenspezifische Standards und ist modular aufgebaut.

Science Based Targets Initiative (SBTi)
Unternehmen, die bei der Initiative mitmachen, setzen sich nach einer international anerkannten Methodik wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science based Targets, SBT). Basis bildet eine umfassende Bilanzierung von Treibhausgasemissionen, die auch vor- und nachgelagerte Prozesse berücksichtigt. Die Methodik kann in den TCFD-Standard integriert werden.

Benefit Corporation (B Corp)
B Corp ist ein internationales Zertifikat und berücksichtigt die Bereiche Ökologie und Soziales. Im Fokus stehen insbesondere die rechtliche Unternehmensverantwortung und öffentliche Transparenz. B Corp ist nicht zu verwechseln mit der US-amerikanischen Unternehmensform Benefit Corporation (B-Corporation).

ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik (ÖKOPROFIT)
Beim Programm Ökoprofit geht es um die Kooperation von regionaler Wirtschaft, Verwaltungen und Fachleuten. Im Zentrum stehen Bildung und praxisnahe Umsetzungen von Massnahmen.

Gemeinwohlbilanz
Die Gemeinwohlbilanz basiert auf der Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie. Die Grundwerte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung bilden den Kern der Bilanz.

Egal für welche Berichterstattung Sie sich entscheiden, bei allen gilt: Ein Bericht ist wertlos, wenn er nicht verstanden wird. Deshalb lohnt es sich, das Verfassen des Nachhaltigkeitsberichts in die Hände von Profis zu geben. Eine externe Kommunikation hat zudem den Aussenblick auf ein Unternehmen und hilft, die relevanten Fragen zu stellen.

Brauchen Sie Unterstützung beim Erstellen Ihres Nachhaltigkeitsberichts? Wir unterstützen Sie gerne mit unserem Angebot.

(Bild: unsplash)